LektorInnenlob

Click for Contents

Johanna Mayr (Leeds, 1988-90)
“It could have been Swansea …”

… das Österreichische Kulturinstitut ließ mir die Wahl.

Maria Seissls Nachfolge anzutreten, war nicht leicht. Besonders für Fred muß ich anfangs eine Enttäuschung gewesen sein – keinen einzigen Kuchen hab’ ich in den fast zwei Jahren gebacken! (Für Wagner kann ich mich trotz meiner mittlerweile engen musikalischen “connections” noch immer nicht begeistern …)

Aber das German Play hab’ ich doch zweimal (mit)organisiert. Das Haus in Montevideo (Curt Goetz. Regie: Nick Isaac, damals im zweiten Jahr, heute Barrister) – mit ausschließlich weiblicher Besetzung, sonst hätte es kein Stück gegeben! Wir gingen damit sogar nach Lancaster auf “Tournee” (gesponsert vom Goethe-Institut), wobei es sich irgendwie ergab, daß ich den gemieteten Lieferwagen, der bis oben hin mit geliehenen Möbeln u. a. Requisiten vollgepackt war, die M62 und M6 entlang chauffieren mußte. Heute würde mir sowas nicht im Traum einfallen! Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich noch einmal mit ca. 50 Foreign Language Assistants + Students in die Brauerei nach Tadcaster fahren würde – in charge, weil Douglas kurzfristig nicht konnte. Wenigstens hab’ ich niemand verloren!

Das zweite Theaterstück (zugleich Anfang und Ende meiner Karriere als Regisseurin – Dagmar Flinspach hatte einfach mehr Talent!) war Das Konzert von Hermann Bahr, wofür ich dem Österr. Kulturinstitut sogar etwas Geld entlockte (das letzte Mal, daß die was für Leeds rausrückten – nach mir strichen sie die Stelle …)

Manche StudentInnen konnte auch ich kaum zum Reden bringen, obwohl ich mir in meiner Verzweiflung sogar Neighbours und Eastenders ansah, um sie aus der Reserve zu locken … Wenigstens wußte ich dann, wer Kylie Minogue war, als Michael Beddows Sohn mich gleich hinter ihr reihte!

Den Landeskundevorlesungen für die First Years (ich glaub’, ich hielt sechs – die Lehrveranstaltung war geteilt zwischen Ann Heilmann (Tübingen), Dieter Kerl (damals noch DDR) und mir — gingen völlig neue Erkenntnisse voran: “Umfrageergebnissen” zufolge war Österreich noch immer ein Großreich (Nachbarstaaten u.a. Frankreich, Rußland und die Türkei, plus Zugang zum Mittelmeer) mit Monarchie und mehreren Landessprachen – Franz Joseph hätt’s sicher gefreut!

Neben dem Sprachlabor (immer aufregend bei meinen technischen Begabungen) war da noch der Übersetzungskurs (ich hatte Second Years), in dem ich schon auch mal den Unterschied zwischen einem Adjektiv und einem Adverb erklären mußte – hoffentlich wird in den Schulen inzwischen wieder etwas mehr Grammatik unterrichtet!

Das Aufsatzkorrigieren hab’ ich gehaßt (ich hätt’ sie aber auch nicht schreiben wollen !) Was mich zur Rechtschreibreform bringt: Dürfn’s denn das?? Uns bleibt auch nichts erspart!! Immerhin ein Lichtblick: Der Duden-Verlag dementierte diese Woche zwar Berichte (Die Welt u.a.), wonach grundlegende Teile der Reform zurückgenommen werden sollen, aber ab 1. August kehrt die FAZ zur alten Rechtschreibung zurück, da die ‘wesentlichen Ziele der Reform nicht erreicht’ worden sind. Andere Zeitungen zeigen ebenfalls Rückkehrtendenzen. Und nach Erkenntnis der Rechtschreibkommission ist die Rechtschreibreform großen Teilen der Bevölkerung (über 90%) nicht vermittelbar. – Mir auch nicht !!


When it comes to words, Yorkshiremen are famously reluctant to use six where one will suffice [– how unlike the Irish!], and they tend not so much to call a spade a spade as ‘a bloody shovel’. And they certainly have their lexical sensitivities.

There was once a well-known rose-grower in South Leeds whose beautiful garden attracted visitors from all over the place. When they asked him what his secret was, he just replied “manure!” But he said that one word lingeringly, with love in his voice. This finally proved too much for his teenage daughter. “Mother!”, she protested, “Can’t you do something about Dad. It’s not nice, the way he says that word. Can’t you get him to say ‘fertilizer’?” — “Ah, leave off your Dad, lass! It took me ten years to get him to say ‘manure’.”
(BBC Radio Leeds)